Entscheidend für eine möglichst authentische Rekonstruktion des
Lebens der Sachsen ist die literarische Auswertung dieses Themas.
Es kann in drei Untergruppen geteilt werden:
- Archäologische Literatur
Zu dieser zählen unter anderem Fundberichte über Ausgrabungen
von Gräberfeldern wie: Willi Wegewitz: Reihengräberfriedhöfe
und Funde aus spätsächsischer Zeit im Kreis Harburg; Hans
Jürgen Häßler: Das sächsische Gräberfeld bei Liebenau; von
Dörfern wie: Landkreis Emsland (Herausgeber):Versunkene Dörfer;
und von Kultanlagen wie: Wijnand van der Sanden, Thorsten
Capelle: Götter Götzen Holzmenschen. Leider wurden kaum
Kultbezirke der Sachsen ausgegraben, so sind wir in diesem
Bereich auf die Fundberichte über Kultanlagen der Nachbarvölker
(z.B. Thüringer) angewiesen.
- Literatur über Geschichte
Um ein vollständiges Bild der oben genannten Epoche zu
erhalten, ist es ebenfalls notwendig, sich mit der damaligen
Geschichte auseinanderzusetzen. Als gute Bücher für Einsteiger
sind: S. Fischer-Fabian: Die ersten Deutschen; und Albert
Genrich: Die Altsachsen; zu nennen. Als weiterführendes Werk
ist Franz Kurowski: Schwertgenossen Saxnotas; zu empfehlen. Im
letztgenannten wird ausführlich auf das damalige
Regierungssystem eingegangen. So ist es erwähnenswert, daß zur
damaligen Zeit eine gewisse Basisdemokratie existierte, die
heute nur von wenigen überhaupt zu Kenntnis genommen wird.
- Literatur über Brauchtum, Volkssagen und Märchen
Diese Literatur gibt wertvolle Hinweise über die Geisteswelt
der Menschen, deren Glauben wir zu rekonstruieren versuchen. So
zählen bei uns z.B. Rudolf Simek: Lexikon der germanischen
Mythologie; Wolfgang Golther: Germanische Mythologie; und Jacob
Grimm: Deutsche Mythologie; als Grundlagen, wobei aber einige
Passagen des Werkes von Gimm bei dem heutigen Stand der
Wissenschaft umstritten ist. Weiterhin dient auch die Edda als
Nachschlagewerk, kann aber aufgrund der Zeitdifferenz der
ersten Niederschrift der Edda und dem von uns gesetzten
Zeitrahmen nur als Hilfe und nicht als Anleitung genutzt
werden.
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