Welche Feste feiern wir*?Wir feiern die 4 Sonnenfeste (Tag-Nachtgleichen und Sonnenwenden) und die 4 keltischen Feuerfeste.
Private Feiern - z.B.: zu Ehren eines bestimmten Gottes, Familienpatrones sind hier nicht aufgeführt.
Zuerst aber der Reihe nach kalendermäßig:
(Zuordnung siehe Farben)
2. bzw. 15. Februar | Disthing | |
2. Februar bis Funkensonntag | Winteraustreiben-Fasching | |
21. März (ca.) | Ostarun - Ostara | |
1. Mai | Walpurgisnacht - Maifest | |
21. Juni (ca.) | Sonnwendt - Mittsommer | |
1. August | Ernteopfer - Fest des ersten Brotes - Hagelopfer | |
21. September (ca.) | Erntedank | |
1.November | Ahnenfest - Winternächte - Alfenfest | |
6. Dezember | Krampus | |
21. Dezember | Wintersonnenwende - Yul - Beginn der Rauhnächte |
Die Sonnenfeste orientieren sich am heutigen (Sonnen)Kalender, die Feuerfeste am Mond(kalender). Das heißt, daß Lichtmeß nicht immer am 2. Februar sein muß, sondern eigentlich am soundsovielten Vollmond im neuen Jahr. Das wirft natürlich ein paar Probleme und Fragen auf. Wann feiern wir daher eigentlich welches Fest?
Eine kurze Überlegung dazu:
- Wir leben heute nicht mehr nach dem Mondkalender, fixe Termine lassen sich besser merken, und so besser einplanen.
- Natürlich wäre es fein, die Feste immer an den entsprechenden Terminen zu begehen - man soll ja bekanntlicherweise die Feste auch feiern wie sie fallen - leider macht uns der Kalender nicht immer, sondern eher sehr selten die Freude, die entsprechenden Termine auf gesetzliche Feiertage oder gar arbeitsgünstige Samstage zu verteilen. Es sieht meistens so aus, daß die Angelegenheit mitten in der Woche stattfindet und wir uns dann überlegen dürfen: einen oder gar zwei Urlaubstage nehmen, oder am darauffolgenden Wochenende nachfeiern?
- Auch interessant ist die Sache mit den kirchlichen Festen. Wir leben in einer christlich dominierten Umwelt (obwohl manche bösen Zungen bereits von einer kommerzdominierten Umwelt sprechen) und haben meistens ebensolche Familien. Das ergibt natürlich die Frage, wann und wie die Feste zu feiern sind, die sich überschneidenden vorallem.
Die rationelle Überlegung hat gesiegt und läßt uns
(wenn geht) das darauffolgende Wochenende, oder den entsprechenden
Feiertag wählen.
Welchen Rang nehmen die unterschiedlichen Feste ein?Wer jetzt hofft, da eine Rangliste/Rangordnung zu lesen ist, ist auf dem Holzweg. Es soll nicht heißen, das zuoberst genannte Fest ist das wichtigste, wertvollste und der nachfolgende Rest ist nur der vollständigkeit halber aufgeschrieben. Jeder wird die Feste anders werten. Jemand der als Gott seines Vertrauens - als Patron (Fulltrui) - z.B.: Donar hat, wird die Feste an denen Donar verstärkt gedacht wird für wichtiger halten als jemand mit Tyr als Patron.
Allerdings lassen sich die "Feiertage" durchaus in *hohe und niedere*
Feiertage einteilen. Während zum Beispiel kein Zweifel an Weihnachten als
einem *hohen Feiertag* ist, nimmt ein Fest zum Winterende sicherlich eher
partyähnliche Züge an. Das bedeutet nicht, daß die Fasnacht weniger wert
ist, sie hat aber durchaus einen anderen Wert.
Natürlich ist es legitim zu sagen, bei der Menge an Festen käme man zu
nichts anderem mehr. Nunja, es soll nicht ausarten. Heidentum ist eine
Lebenseinstellung und keine Pflicht a'la: "heute ist xy Tag, da muß ich
feiern". Die Jahresabschnitte mit Ihren großen, kleineren und kleinen
Feiern sollen eine Bereicherung, eine Orientierungshilfe sein und keine
Pflicht.
"Besser nicht gebetet als zuviel geboten, die Gabe will stets
Vergeltung"
(aus der Edda)
Passen wir also auf, wann wir ein Blot oder ein Opfer machen. Gegen eine fröhliche Party z.B.: zum Ende des Winters hat sicherlich keiner was einzuwenden. Die tiefere Bedeutung sollte nur nicht verloren gehen.
Generell hat sich die Tendenz gezeigt, die Sonnenfeste als die 4 Hauptfeste zu sehen, die anderen Feiertage eher als familiäre Feiern. Es ist sicherlich auch eine Sache der Organisation - wer sowieso alle Feste alleine oder im kleinen Famlienkreis feiert, muß sich darüber keine Gedanken machen. Ist man jedoch Mitglied einer Sippe, eines Freundeskreises, wie auch immer, und möchte die Feste zusammen feiern, so muß sicherlich eine Prioritätenregelung getroffen werden (welche Feste gemeinsam, welche im kleinen Kreis), da nicht jeder Zeit, Lust und Möglichkeiten hat alle 2-3 Wochen quer durch Europa zu hetzen, nur um an dem XY Fest der Gruppe Z teilzunehmen. Da geht dann eben Qualität vor Quantität.
Es hat sich ergeben, daß ein großes Fest (mit Zeremonie) meistens von Freitag Abend bis Sonntag Mittag dauert.
Wie läuft ein solches Fest ab:
Es ist auch durchaus möglich nur Samstag-Sonntag in Anspruch zu nehmen, dann bedarf es allerdings besserer Planung und Vorbereitung. Wenn sich die Teilnehmer gut kennen, jeder weiß, was zu besorgen ist und der Ritualtext bekannt ist - kein Problem. Es kann nur passieren, daß die Zeit zum persönlichen Informationsaustausch (Tratschen) etwas kurz gerät ;o))
Die kleinen Feiern sind eher in der Qualität einer guten Party. Man
trifft sich beim Gastgeber macht sich einen netten Abend mit Hintergrund
(Feuer, Ansprache, Sumbel, o.ä.) und fährt am nächsten Tag nach Erlangen
der Reisefähigeit wieder nach Hause.
Ritualtexte:Die Texte hier sind aus freien Übersetzungen der Ritualtexte des "Our Troth" entstanden, die wir nach und nach unseren Vorstellungen und Gegebenheiten angepaßt haben, bzw. anpassen werden. Der Leser darf sie gerne für eigene Feste verwenden und für sich abwandeln.
* Aufgrund diverser
Kalenderreformen, christlicher Übernahme von heidnischem Brauchtum, einem
gewissen "Wildwuchs" der Informationen im Netz, sowie auch
unterschiedlicher persönlicher Ansichten können die Termine/Daten der
einzelnen Feste von denen die dem Leser bekannt sind abweichen. Wir
bitten das nicht als Diskriminierung anzusehen, sondern möchten die
Termine und Erklärungen auf dieser Homepage gerne als *unsere Termine und
unser Verständnis der Feiern* verstanden sehen. Es sind "nur"
Vorschläge.
Es ist auch sehr warscheinlich, daß sich die hier vorgestellten Feste und
Termine ändern bzw. neue Feste dazukommen und altbekannte wegfallen, weil
wir ein wieder ein bißchen mehr dazugelernt haben. zurück